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Erinnern Sie sich an Dolly?

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Erinnern Sie sich noch an Dolly? Genau, das war das Klonschaf, das in die Geschichtsbücher einging. Am 14. Februar vor zehn Jahren ist es gestorben.

Als Dolly am 5. Juli 1996 in Schottland zur Welt kam, glaubten viele, dass nun bald auch die Zeit geklonter Menschen kommen werde – für manche eine Hoffnung, für andere eine erschreckende Vorstellung. Den Forschern vom Roslin-Institut bei Edinburgh war jedenfalls eine bahnbrechende Technik geglückt: Erstmals gelang es, ohne biologischen Vater, sondern durch Verpflanzung von Zellkernen die genaue Kopie eines erwachsenen Säugetiers zu schaffen. Dolly wurde von einer Ersatzmutter geboren, der man die Eizelle einpflanzte. Zunächst wuchs Dolly als gesundes walisisches Bergschaf heran. Aber bald schon zeigte sich, dass sie kränkelte. Letztlich musste man sie wegen mehrerer Alterserkrankungen einschläfern. Sie wurde nicht einmal sieben Jahre alt – ein kurzes Leben für diese Schafrasse, die eine durchschnittliche Lebenserwartung von zehn bis zwölf Jahren hat. Für die Nachwelt lebt Dolly trotzdem weiter: ausgestopft im Royal Museum in Edinburgh.

Nach Dolly wurde mit dem Klonen von Säugetieren munter weitergemacht. Es gab bald geklonte Pferde, aber auch Ziegen, Schweine, Hunde, Mäuse und Rinder. In der Landwirtschaft dient das Klonen dazu, besonders wertvolle Tiere zu kopieren. Seit Dolly ist auch die Grundsatzdiskussion über Ethik in der Wissenschaft nicht abgeschlossen, sie lodert immer wieder von Neuem auf. In den 1990er Jahren kam außerdem die Befürchtung auf, dass bald auch Menschen geklont würden. Das hat sich bisher nicht bewahrheitet – noch nicht jedenfalls. Für die medizinische Forschung arbeiten Wissenschaftler aber seit Dolly an Klontechniken weiter, zum Beispiel für die Resistenz gegen Krankheitserreger oder um Ersatzgewebe für Patienten heranzuzüchten. Was die Wissenschaft im Bereich der Stammzellenforschung darf und was nicht, diese Frage wird uns sicher auch in Zukunft noch beschäftigen.


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